Allgemeine Vorhabenbeschreibung

Die Stadtwerke München GmbH hat für das Vorhaben Tramausbau Scheidplatz Süd die Planfeststellung beantragt.
Das Vorhaben beinhaltet die Ergänzung der bestehenden Gleisanlagen an der Einmündung Belgrad-/Parzivalstraße um zwei Gleisbögen, die die südliche Belgradstraße mit der Parzival-straße verbinden. Ferner soll die bestehende Bushaltestelle am südlichen Fahrbahnrand zu einer gemeinsamen Tram-/Bushaltestelle ausgebaut und ein Inselbahnsteig für die gemeinsame Nutzung von Tram und Bus in der Gegenrichtung in der Mitte der Parzivalstraße hergestellt werden. Die sich daraus ergebenden straßenbaulichen Folgemaßnahmen in der Parzi-valstraße sind ebenfalls Gegenstand des Antrags.
Aus der südlichen Belgradstraße kommend wird eine zusätzliche Weiche vor dem Knotenpunkt Belgrad-/Parzivalstraße verbaut, die sowohl den bisherigen Linienweg über die nördliche Belgradstraße auf die Wendeanlage Scheidplatz als auch einen direkten Abzweig mittels Gleisbogen mit minimalem Radius 24 m in die Parzivalstraße im Osten erlaubt. An den Bogen schließt in der Parzivalstraße eine weitere Weiche an, um die Fahrbeziehungen wie im Bestand von der Wendeanlage Scheidplatz in Richtung Parzivalstraße auch nach dem Ausbau zu ermöglichen. Nach der Weiche schließt das Bestandsgleis mit einem Radius von 500 m an, zu dem künftig parallel die Bordsteinkante der auszubauenden Haltestelle Scheidplatz Süd auf einem straßenbündigen Bahnkörper verläuft. In der Gegenrichtung verläuft das Gleis im Bestand aus der östlichen Parzivalstraße in Richtung Belgradstraße ab der Haltestelle Kölner Platz auf einem besonderen Bahnkörper, der gegenüber der begleitenden Kraftfahrzeugfahrbahn um 8 cm erhöht liegt. Um die erforderliche Durchfahrtsbreite für Tram und Bus im künftigen Haltestellenbereich gewährleisten zu können, wird das Gleis mittels S-Bogenfolge - mit Radien jeweils 500 m - in Richtung Norden verschwenkt, an das der neu herzustellende In-selbahnsteig nördlich anschließt. Im Rahmen des Verschwenks wird auch der Höhenunterschied zwischen begleitender Kraftfahrzeugfahrbahn und Schienenoberkante bis zur Halte-stelle auf null gesenkt. Im Anschluss an die Haltestelle ist eine Weiche angeordnet die, analog der Gegenrichtung, das Wenden auf dem Scheidplatz mittels Bogen mit Radius 20 m in die nördliche Belgradstraße sowie einen neuen Abzweig Radius 23 m in die südliche Belgradstraße ermöglicht. Das Gleis wird wie im Bestand vollständig als geschlossener Bahnkörper mit Asphalteindeckung und einer elastischen Schienenummantelung ausgeführt.
Die Haltestellenflächen der südlichen Fahrbahnrandhaltestelle sowie des neu herzustellenden Inselbahnsteigs werden barrierefrei mit einer den örtlichen Gegebenheiten entsprechenden Breite von 3,00 m bzw. 3,45 m und Wetterschutzeinrichtungen für eine Nutzlänge von 56 m bzw. 48 m im Zwischenzustand ausgebaut. Die Linie 12 ist derzeit und auch mittelfristig aufgrund der Streckenbedingungen und Nachfrage Haupteinsatzort des Wagentyps R2.2. Nach Ausmusterung dieses Wagentyps wird der Inselbahnsteig auf eine Nutzlänge von 56 m im Endzustand ausgebaut. Die erforderliche Bordsteinhöhe und damit die Lage der Rampen wird bereits entsprechend auf den Endzustand dimensioniert. In einem folgenden Sanierungszyk-lus soll dann der Bordstein auf 8 m Länge westlich des Zwischenzustands entsprechend des erforderlichen Lichtraumes näher an das Gleis gesetzt werden. Zwei Ausbauzustände sind vorgesehen.
An der südlichen Fahrbahnrandhaltestelle soll ein Geländer an der östlichen Stirnseite aufgestellt werden. Die Zuwegung zur Haltestelleninsel erfolgt im Westen über die im Bestand geringfügig anzupassende signalisierte Querung am Knotenpunkt Belgrad-/Parzivalstraße sowie im Osten über eine neu herzustellende signalisierte Querung an der James-Loeb-Straße.
Die Veränderungen im Bereich der Fahrleitung ergeben sich aus der geänderten Gleislage sowie den neuen Fahrbeziehungen im Knotenpunktbereich Belgrad-/Parzivalstraße. Wie im Bestand erfolgt ein Wechsel der Fahrleitungssysteme von Flachkette in der Belgradstraße auf Hochkette in der Parzivalstraße mit Festabspannung. Im Zuge der Baumaßnahme werden 6 neue Masten errichtet, wobei ein Bestandsmast ersetzt wird.
Im Rahmen der erforderlichen Neuaufteilung des Straßenraumes und an Stellen, an denen die Gehwegbreiten bereits ausreichend dimensioniert sind, sollen Radwege auf das Maß von 2,3 m zuzüglich Schutzstreifen mit 0,5 m verbreitert werden. Um Linksabbiegen über die Belgrad- und Parzivalstraße für den Radverkehr zu erleichtern, werden sogenannte Abbiegetaschen im Knotenpunktbereich markiert. Weiter sollen an der James-Loeb-Straße sowie südöstlich des Knotenpunktes Belgrad-/Parzivalstraße die Breiten der Fußgängerfurten bzw. der Aufstellflächen ausgebaut werden. Insgesamt entfallen zugunsten des Radverkehrs und des Ausbaus der Traminfrastrukturanlagen 36 Parkplätze. In der Parzivalstraße sind zwei Fahrbahnen geplant, eine je Richtung, wobei auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung Osten wie im Bestand auch der Bus und die Tram verkehren und in Fahrtrichtung Westen eine gemeinsame Abbiegespur für Rechts- und Linksabbieger entstehen soll.
Der Gleisabzweig Belgrad-/Parzivalstraße erfordert eine geringfügige Verschmälerung der bisher 5 m breiten Fahrbahn Belgradstraße Fahrtrichtung Nord auf der Westseite. Die bestehende Lichtzeichenanlage am Knoten Belgrad-/Parzivalstraße soll um die neue Straßenbahn-fahrbeziehung zwischen südlicher Belgradstraße und Parzivalstraße ergänzt werden.

UVP-Kategorie

Verkehrsvorhaben

Raumbezug

Adressen

Bayern

Ansprechpartner

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Regierung von Oberbayern 23.2 Personenbeförderung, Schienenverkehr

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URL: http://www.regierung.oberbayern.bayern.de

Datum der Entscheidung

20.12.2022

Ergebnis der UVP-Vorprüfung

UVP Vorprüfung.pdf ( UVP Vorprüfung.pdf )