Allgemeine Vorhabenbeschreibung
Herr Engelbert Hopf, Oberneukirchen, beantragt als Eigentümer der Wasserkraftanlage Roßmühle an der Fränkischen Saale in Gräfendorf-Weickersgrüben die Neuerteilung der wasserrechtlichen Bewilligung für die Wasserkraftanlage. Die bestehende wasserrechtliche Bewilligung war bis 31.12.2017 befristet. Mit der Neubewilligung ist keine Erhöhung der Nutzwassermenge (= 12 m³/s) verbunden, auch das bisher bewilligte Stauziel wird nicht verändert. Jedoch sollen zur Erfüllung der in den §§ 33 – 35 WHG genannten Anforderungen die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. Anstelle der bisher festgesetzten Restwassermenge von 500 l/s ist der Ausleitungsstrecke künftig eine Mindeswassermenge von insgesamt 1200 l/s zuzuführen. Zur Verbesserung der aufwärts gerichteten Durchgängigkeit ist der Umbau der bestehenden Fischaufstiegsanlage geplant. Die Umbaumaßnahmen umfassen dabei die Herstellung einer neuen technischen Schlitzpassanlage mit 17 Becken, die dynamisch dotiert werden mit mindestens 460 l/s (Q30) bis zu ca. 590 l/s (Q330). Um die Durchgängigkeit in der gesamten Ausleitungsstrecke bzw. die Erreichbarkeit des geplanten Fischaufstieges zukünftig zu ermöglichen, wird dieser in Form einer natürlichen Becken- bzw. Sohlstruktur mit Steinbuhnen und variierender Breite bis zur bestehenden Sohlschwelle fortgesetzt. Durch die vorgesehene stellenweise Eintiefung der Sohle im Anbindungsbereich soll ein Wanderkorridor mit Mindestwassertiefen von ca. 50 cm geschaffen werden. In Verbindung mit der deutlich höheren Mindestwassermenge im Altbett werden Lockströmung und Auffindbarkeit maßgeblich verbessert. Zum Schutz der Fische wird der bestehende Vertikalrechen durch eine Feinrechenanlage als Horizontal- bzw. Querrechenanlage mit einem Stababstand von 15 mm aus hydraulisch günstig geformten Rechenstabprofilen ersetzt. Die Rechenanströmgeschwindigkeit mit vNormal = 0,40 m/s unterschreitet die maximal zulässige Rechenanströmgeschwindigkeit von 0,50 m/s. Ferner ist die Neuerrichtung eines vollautomatisch betriebenen Fischabstiegssystems nach Gluch/Ebel geplant. Für ankommende Fische sind mit zwei Öffnungen (oberflächen- bzw. sohlnah, Abmessungen jeweils 35 x 70 cm) in der Bypassklappe permant nutzbare Abstiegsmöglichkeiten vorhanden. Das System wird mit einer Wassermenge von mind. 400 l/s beaufschlagt, bei höheren Abflüssen mit einer maximalen Wassermenge von 1000 l/s. Schließlich wird in der Wehranlage ein neuer Wehrausschnitt (Restwasseröffnung) eingebracht, über welchen eine Wassermenge von mindestens 340 l/s abgeleitet wird. Die Öffnung wird neben dem Aufstieg im Oberwasser angeordnet und dient damit gleichzeitig der besseren Treibgutabweisung des Fischaufstiegs.
UVP-Kategorie
Raumbezug
Adressen
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Datum der Entscheidung
05.01.2022