Allgemeine Vorhabenbeschreibung
Die Stadt Furth im Wald beabsichtigt, im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2025 die Gewässer Kalte Pastritz und Chamb ökologisch aufzuwerten sowie attraktiver und erlebbarer zu gestalten. Der Planungsumgriff ist in die zwei Teilbereiche „Nord“ (Kalte Pastritz) und „Süd“ (Chamb) unterteilt. Bereich „Nord“ entlang der Kalten Pastritz: Entlang des Abschnitts der Kalten Pastritz von der Bahnhofstraße zur nördlichen Inselspitze der Hofer-Insel wird einseitig zum Postgartenweg eine neue Ufermauer mit vorgelagerter Böschung zum Bach hin errichtet. Im bestehenden Bachbett wird ein Niedrigwassergerinne mit 0,25 m Tiefe abgegraben. Zur Sicherung wird das Gerinne punktuell mit Wasserbausteinen stabilisiert. Der noch vorhandene, nicht mehr genutzte Triebwerkskanal an der Hofer-Insel und die entlang der Bestandsgebäude sich anschließende Bachverrohrung werden rückgebaut und zu einem naturnahen Bachlauf umgestaltet. Der Westarm wird durchgängig mit einem Raugerinne mit Beckenstruktur geplant. Das bestehende Wehr an der nördlichen Inselspitze wird rückgebaut und durch eine Sohlschwelle mit Rampe ersetzt. Zu Gunsten der Durchgängigkeit im westlichen Bacharm wird nur bei Hochwasser Wasser in den Ostarm geleitet. Dieser wird als Hochwassergerinne strukturiert. Um als Lebensraum für die Benthosfauna erhalten zu bleiben, wird im Bereich der geplanten Sohlschwelle eine Rohrleitung vorgesehen, wodurch Wasser reguliert in den östlichen Bacharm geleitet werden kann. Im Bereich Himmelreich wird der westliche Bacharm mit einem Niedrigwassergerinne (Tiefe 0,25 m) zur Herstellung der Durchgängigkeit vorbereitet. Eine abschließende Umsetzung ist erst nach Aufgabe des bestehenden Wasserrechts möglich. Zur Sicherung wird das Gerinne punktuell mit Wasserbausteinen stabilisiert. Die Gewässersohle entlang des Himmelreichwegs wird für die Habitatansprüche der Mühlkoppe restauriert. Hierfür wird die Sohle mit groben Schroppen ausgestattet. Für ein variierendes Strömungsbild werden punktuell Findlinge als Störsteine ergänzt. Entlang der Lorenz-Zierl-Straße werden bestehende Ufermauern rückgebaut und mit vorgelagerten Böschungen zum Bach hin neu errichtet. Der Bachraum wird aufgeweitet, strukturreich gestaltet und abschnittsweise mit einem Niedrigwassergerinne versehen. Im Bachbett bis zur Aufteilung oberhalb der ehemaligen Triebwerksanlage Hastreiter wird eine neue Sohlsubstratschicht mit einer Stärke von 0,2 m eingebacht. Die Gewässerstruktur wird aufgewertet und abwechslungsreich gestaltet (Lenkbuhnen, Findlinge als Störsteine, Totholz, Stauden im Uferbereich, Wurzeln als Fischunterstände). Im Bereich der Aufteilung südlich des Späth-Bräu-Areals wird die bestehende Wehranlage im Altarm zurückgebaut. Um zukünftig eine Wasserführung im Triebwerkskanal auch bei Niedrigwasser zu gewährleisten (Vermeidung von Geruchsbildung im Sommer), werden in beiden Bacharmen Revisionsbauwerke in Form von in den Ufermauern eingelassenen U-Schienen mit Dammbalken vorgesehen. Bereich „Süd“ entlang des Chamb: Nördlich der Leonhardi-Kapelle auf Höhe des Cave-Gladium-Geländes wird auf dem Grundstück Nr. 602 ein neuer Naturteich errichtet, der sowohl durch Grundwasser als auch Wasser aus dem Chamb gespeist wird. Der Teich soll mit einer Fläche von ca. 600 m² und einer maximalen Tiefe von ca. 3,50 m ausgeführt werden. An der Südseite des Teiches erfolgt die Rückleitung von überschüssigem Teichwasser in den Chamb. Die geplante Wasserspiegelhöhe im Teich beträgt 393,15 m ü. NHN. Die Uferlinie wird mit 20-30 cm hohen Wasserbausteinen befestigt und zusätzlich mit Vegetationssubstrat einschließlich Wiesenansaat angelegt. Die Flutmulde westlich der Leonhardi-Kapelle bleibt als trockenes Hochwassergerinne in ihrer Funktion erhalten und wird als steiniger Staudengarten mit bis zu zwei mal zwei Metern großen Trittsteinen umgestaltet. Zwischen den beiden Gewässeranschlüssen wird das Bachbett abgegraben um die Unterführung der Steganlage unter der Brücke Eschlkamer Straße zu ermöglichen. Die bestehenden Böschungen in Richtung Leonhardi-Kapelle werden abgeflacht (Böschungsneigung ca. 1:4). Der westlich entlang der Festwiese verlaufende Nebenarm des Chamb wird auf einer Strecke von ca. 85 m aufgeweitet und mit zwei Inseln neu strukturiert. Ein Teil der Bestandsgehölze der alten Uferböschungen werden in die Inseln integriert. Die Ufer zu den angrenzenden Parkbereichen werden abgeflacht um einen offenen Zugang zum Wasser zu erreichen. Im gesamten Bereich der Aufweitung wird eine neue Sohlsubstratschicht mit 0,2 m Stärke eingebracht. Die Gewässerstruktur wird aufgewertet und abwechslungsreich gestaltet (Lenkbuhnen, Findlinge als Störsteine, Totholz, Stauden im Uferbereich, Wurzeln als Fischunterstände). Die Mindestwassertiefe von 0,3 m bei MNQ bezüglich der Durchgängigkeit für die Leitfischarten kann im Bereich der Aufweitung gewährleistet werden.
UVP-Kategorie
Raumbezug
Adressen
Ansprechpartner
Landratsamt Cham
Wasserrechtsbehörde
Rachelstr. 6
93413
Cham
Bayern
Deutschland
E-Mail: | poststelle@lra.landkreis-cham.de |
Telefon: | +49 9971 78-0 |
Fax: | +49 9971 78-399 |
URL: | https://www.landkreis-cham.de |
Datum der Entscheidung
11.10.2023