Allgemeine Vorhabenbeschreibung

Die Gasunie Deutschland Transport Services GmbH aus Hannover hat für das o. g. Bauvorhaben Planunterlagen beim Amt für Planfeststellung Energie SH eingereicht und die Durchführung eines Plangenehmigungsverfahrens gem. §§ 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 6, 43b EnWG i.V.m. § 141 Abs. 6 LVwG SH angeregt. Die Antragstellerin ist Fernleitungsnetzbetreiberin gem. EnWG und hat aufgrund eines kurzfristigen Netzanschlussbegehrens der RWE Supply & Trading GmbH Unterlagen dazu erarbeitet, wie eine im Elbehafen Brunsbüttel vorgesehene schwimmende LNG-Anlage – sogenannte FSRU (floating storage and regasification unit) – so in das Gasnetz eingebunden werden kann, dass ein Umschlag von Erdgas im Winter 2022/2023 realisiert werden kann. Das AfPE sieht für diesen Antrag die Voraussetzungen für eine Bearbeitung im Rahmen eines Plangenehmigungsverfahrens gem. § 43 b EnWG i. V. m. 141 Abs. 6 LVwG SH als gegeben an. Die Voraussetzung aus § 141 Abs. 6 S. 1 Nr. 4 LVwG, dass nicht andere Rechtsvorschriften eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorschreiben, die den Anforderungen des § 140 Abs. 3 S. 1 und Abs. 4-7 entsprechen muss, ist dabei dadurch erfüllt, dass es sich bei der ETL 185 um ein Vorhaben gem. § 4 Abs. 1 LNGG handelt, dessen beschleunigte Zulassung geeignet ist, einen relevanten Beitrag zu leisten, um eine Krise der Gasversorgung zu bewältigen oder abzuwenden. In diesem Ausnahmefall sind die Vorschriften des UVPG nicht anzuwenden, so dass keine UVP durchzuführen ist. Eine vor dem Inkrafttreten des LNGG von der Vorhabenträgerin beantragte UVP-Vorprüfung ist daher nicht zu Ende geführt worden. Das Vorhaben umfasst die Verlegung einer Energietransportleitung vom Liegeplatz der FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) im Elbehafen Brunsbüttel bis in den Bereich Holstendamm im Industriegebiet Brunsbüttel einschließlich Errichtung aller für den Betrieb erforderlichen ober- und untertägigen Anlagen sowie den Betrieb der Leitung und der zugehörigen Nebenanlagen. Im Bereich des Holstendammes erfolgt ein Anschluss an das vorhandene Netz der SH-Netz AG. Zum Vorhaben gehören insbesondere • die Gasleitung mit einer Länge von ca. 3 km und einem Nenndurchmesser von DN 600 mit den zugehörigen Kommunikationskabeln • die Armaturenplätze mit der zugehörigen E-/MSR- und Fernwirktechnik • die erforderlichen Schilder- und Messpfähle mit den zugehörigen Erdkabeln • die erforderlichen Schutzstreifen sowie Wegerechte für die dauerhafte Unterhaltung der über- und untertägigen Anlagen. Der Antrag umfasst ebenfalls die bauzeitlich erforderlichen Anlagen, insbesondere • Arbeitsstreifen • bauzeitliche Zufahrten über vorhandene Straßen und Wege Die neu zu errichtende Leitung soll dabei größtenteils oberirdisch, überwiegend auf vorhandener Infrastruktur wie Rohrbrücken und Sleeperanlagen auf den Werksgeländen der Brunsbüttel Ports GmbH und der Covestro AG verlegt werden. Die Leitung wird zudem auf einer Strecke von ca. 300 m auf dem Gelände der Covestro AG unterirdisch verlegt. Die Armaturenplätze befinden sich am Anfang und Ende der Leitung sowie am Abgang zur Verbindungsleitung zur ETL 180 auf dem Gelände der Covestro AG. Inhalt und Lage der genannten sowie ggf. nicht ausdrücklich erwähnter Maßnahmenteile sind aus den Planunterlagen ersichtlich. Das Vorhaben erstreckt sich auf dem Gebiet der Stadt Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen. Mit der Plangenehmigung vom 19.09.2022 (Az.: AfPE L - 667-PFV Erdgas LNG FSRU) hat das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) des Landes Schleswig-Holstein - Amt für Planfeststellung Energie - (AfPE) die Pläne für das o.g. Bauvorhaben genehmigt. Die Plangenehmigung und die genehmigten Planunterlagen können auf dieser Seite eingesehen und heruntergeladen werden.

UVP-Kategorie

Verfahrensschritte